Kulturgeschichte

HAND IN HAND

Gespräche über Hände haben Konjunktur. Dies unter anderem deshalb, weil uns in letzter Zeit in vieler Hinsicht die Hände gebunden waren und man uns in gewohnten Unternehmungen nur wenig freie Hand ließ. Wir mussten erleben, wie sich vieles in unserem Leben plötzlich, im Handumdrehen, änderte.

Tischtelefon mit Wählscheibe, Solothurn, 1939. © Historisches Museum Basel, Foto: Andreas Niemz

AUSSER GEBRAUCH

„In den Dingen manifestiert sich der Wandel des Alltagslebens. Das Auftreten von Objekten mit neuen Funktionen und Formen ist ebenso kennzeichnend wie ihr Verschwinden.“

Jules-Alexandre Grün: Fin du souper (1913)

BERTHA VON SUTTNER: NEUJAHR

Der Jahreswechsel war das Thema eines Feuilletons, das die österreichische Schriftstellerin Bertha von Suttner am 29. Dezember 1890 in der Wiener Zeitschrift „Extrapost“ publizierte.

Ist diese Ansicht von Ulm ein Weichbild?

WAS IST EIN WEICHBILD?

Es ist ein etwas altertümlich wirkender Begriff, der in den aktuellen Medien erstaunlich oft zu finden ist. Doch wird er auch immer sinngemäß verwendet?

Illustrationen aus dem 1825 in Berlin erschienenen Band „Erstes Buch für Kinder, als Anleitung zum Nachdenken über mancherlei nützliche Gegenstände“ von J. E. Friedberg

DIE BUNTE WELT DER FIBELN

Die erste Auseinandersetzung mit dem Alphabet ist für Kinder eine durchaus fordernde Aufgabe. Es gibt vielfältige Bemühungen, diesen Lernprozess möglichst zu erleichtern. Eine lange Tradition haben dabei ABC-Bücher bzw. Fibeln.

Abb.: iStock by Getty Images/gitusik

DAS GROSSE REINEMACHEN DER WESTLICHEN ZIVILISATION

Dass wir uns täglich mit Wasser und Seife waschen oder duschen, ist für uns heute selbstverständlich. Wie ist es eigentlich dazu gekommen und wie lange hat es gedauert, bis dem so wurde? Der kanadische Medizinhistoriker Peter Ward ist diesen Fragen intensiv nachgegangen.

Werbung für Ludwig Haselmayers „New Book of Magic“ in: The Taranaki Herald, 14.5.1881, S. 3.

WER WAR LUDWIG HASELMAYER?

Kurz gesagt: Haselmayer war ein Weltreisender in Sachen Magie. Oder, wie es die kanadische Zeitung „The Ottawa Free Trader“ formulierte: „Haselmayer is a magician of the first order, and his trained canaries are wonders.”

KURT TUCHOLSKY: EIGENTLICH

„Das ist ein schönes, deutsches Wort, so schön, dass man es nicht einmal ins Französische übersetzen kann. ‚Proprement dit‘… nein, ‚eigentlich‘ ist überhaupt kein Wort. Das ist eine Lebensauffassung. …“

Maria Orska. Foto: Wilhelm Willinger, Berlin. ©KHM-Museumsverband

„GRANDIOS MARIA ORSKA“

Man nannte sie nur „Die Orska“ – denn Maria Orska war in den späten 1910er und in den 1920er Jahren einer der großen Stars des deutschsprachigen Theaters.

Anonym: Le Grand Charlatan. Druckgrafik, 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts

SCHARLATANERIE – VON WUNDERMITTELN UND VERSPRECHEN

Das Wort „Charlatan“ leitet sich vom italienischen „ciarlare“ ab: „Gerede, Geschwätz, prahlerisch, andere durch äußeren Schein verwirren, Wind machen oder geheimnisvoll tun“. Als „Ciarlatone“ galt „jemand, der auf öffentlichen Plätzen Salben oder Medizin anpries oder Zähne zog und bei all dem diverse Taschenspielertricks anwendete“.

DIE WIENER „ZEITUNGSGASSE“

Die Schulerstraße in der Wiener Innenstadt ist ein etwas verstecktes Gässchen. Einst aber war der Straßenzug ein Zentrum des Zeitungswesens.

Weltkarte aus dem 1570 erschienenen „Theatrum Orbis Terrarum“ von Abraham Ortelius

AUF EINEM BLATT DIE GANZE WELT

es sind sieben mal sieben, also neunundvierzig, Karten, anhand derer Thomas Reinertsen Berg erklärt, welche Rolle Wissenschaft und Weltbild, Kunst und Technik, Macht und Ambitionen schon immer bei der Erstellung von Landkarten und Globen gespielt haben, denn „Karten zeigen uns stets mehr als bloße Geographie, Karten sind Weltbilder – Bilder der Welt.“

Detail aus dem Notentitelblatt von „The Radium Dance“

RADIUM – EINE MERKWÜRDIGE GESCHICHTE

„Ein gespenstisch wirkendes Schaustück“ war es, das im Mai 1904 als „neue Sensation“ im Londoner „Alhambra Theatre“ zu sehen war: „Das große Theater wurde völlig verdunkelt. Man sah nur den Taktstock des Dirigenten. Dann erschienen auf der Bühne zehn gespenstische Gestalten…“

Detail aus einer Karikatur in der Zeitschrift „Puck“, 7.3.1894

FAKE NEWS!

Der Begriff Fake News sei, so könnte man meinen, eine relativ neue Wortschöpfung. Aber auch wenn die – gemäß der Definition des Duden – „in den Medien und im Internet, besonders in sozialen Netzwerken, in manipulativer Absicht verbreiteten Falschmeldungen“ in Zeiten der globalen Unsicherheit und politischen Verunsicherung Hochkonjunktur haben, so ist doch die Bezeichnung kein Neologismus.

DAS BUCH DER WUNDERKAMMERN

Archäologische Fundstücke, seltene Metalle, Edelsteine, Goldschmiedearbeiten, Bücher, wissenschaftliche Geräte, Gemälde, Skulpturen und noch viel mehr an Kuriosem und Skurrilem ist in jenen Sammlungen zu finden, denen sich der Fotograf Massimo Listri und der Kunsthistoriker Antonio Paolucci in ihrem „Buch der Wunderkammern“ widmen.

Jurriaan Cootwijck (1724–1798), Junger Mann, sich auf einen Stuhl stützend (Rijksmuseum Amsterdam)

RÄTSEL ÜBER RÄTSEL

Rätsel sind ein beliebter Zeitvertreib, für den sich auch im Internet Passendes findet und sich so manche Entdeckung machen lässt. So etwa beherbergt der digitale Lesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek zahlreiche historische Rätselsammlungen.

GEHEIMSPRACHEN

„Önnenki iesi ichmi erstehenvi?“ – Verstehen Sie diesen Satz? Vermutlich nicht gleich auf den ersten Blick. Auf den zweiten aber wird vielleicht schon klar, dass hier ein wenig umgestellt und ergänzt wurde: Bei jedem Wort wurde der Anfangskonsonant ans Wortende gesetzt und dann jeweils noch ein -i angehängt. Also: „Können Sie mich verstehen?“

Die Themen der Flaneurin: