DIE BUNTE WELT DER CINQUE TERRE

Es ist eine bunte Welt, die sich an der Küste der Riviera di Levante, zwischen Genua und La Spezia, darbietet. Cinque Terre, also fünf Orte, sind es, die sich da aneinanderreihen: Monterosso, Vernazza, Manarola, Corniglia und Riomaggiore.

Wobei, ob es dort an der ligurischen Küste immer so bunt war, wie es sich heute darbietet, darüber streiten sich die Fachleute. Der professionelle Guide erklärt, dass die Bemalung, die den BesucherInnen so gut gefällt, erst im Laufe des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Diese Orte mussten sich im Mittelalter gegen feindliche Übergriffe vom Meer her verteidigen, da wäre es nicht sinnvoll gewesen, die Häuser bunt anzumalen und damit die Aufmerksamkeit von Piraten und anderen Feinden auf sich zu ziehen. Die örtlichen Touristiker hingegen meinen, dass die Orte an der Riviera di Levante immer schon so bunt waren, einfach deswegen, damit die Fischer ihre Häuser vom Meer aus sehen konnten.

Wie auch immer, hier und jetzt ist es schön so. So schön, dass es um die Tagesmitte schon sehr überlaufen sein kann. Auf jeden Fall ist anzuraten, die Cinque Terre mit der Bahn zu erkunden oder – noch schöner – mit dem Schiff anzureisen, und das so früh wie eben möglich oder in den späten Nachmittagsstunden. Das Gebiet ist verkehrsmäßig perfekt erschlossen. Als  Ausgangspunkt für die Entdeckung der berühmten Fünf wäre einer der kleinen Orte in der Nähe zu empfehlen. Levanto, zum Beispiel, ist so ein kleiner Ort mit genügend touristischer Infrastruktur, ohne jedoch  überlaufen zu sein, mit prächtigen Villen, vielen Trattorien und Bars, einem alten Kino, einem Art-Deco-Casino und auch mit einem großen Strand. Das alles bietet Erholung nach den einschlägigen Erkundungen.

Es ist das Meer, das hier die Szenerie beherrscht. Immer wieder gibt es wunderschöne Durchblicke, bieten sich traumhafte Panoramen an.

Aber auch vom Meer aus ins Land hinein zu schauen, hat seine Reize.  Abseits der fünf Hauptorte gibt es kleine Ansiedlungen auf den Hügeln oder in engen Tälern. Die steil aufragende, terrassierte Küste bietet phantastische Bilder.

Ist man dann einmal an Land gegangen, wird man die schmalen Gassen durchstreifen. Diese Orte sind ja alle nicht sehr groß, wenig Platz bietet sich in den engen Tälern, die zum Meer führen, wobei die Flüsse oft überwölbt wurden, einfach um Platz für den Verkehr zu schaffen.

Einen imposanten Anblick bieten die Kirchen in all diesen Orten. Die Fassaden sind, ganz im Stil der Genueser Gotik, weiß-grün gestreift: weiß ist der Carrara-Marmor, grün der Serpentin.

Die Kirchenbilder schaffen den Übergang zu einem Ausflug zur Abbazia di San Fruttuoso. Seit über tausend Jahren besteht dieses Benediktinerkloster, das in einer tief eingeschnittenen Bucht über einer Süßwasserquelle errichtet wurde. Es ist ein einmaliger Anblick, den die romanisch-gotische Architektur vom Meer aus bietet. Aber auch hier ist Raum für einen kleinen Badeplatz.

Ein wunderschöner Abschluss der Cinque-Terre-Reise ist eine Schifffahrt von Riomaggiore der Küste entlang.

9.7.2025. Fotos: K. Holzer

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