YOICHI OKAMOTO – „FOTO-HISTORIKER UNSERER ZEIT“

„Ich kann mir keine befriedigendere Arbeit mit der Kamera vorstellen, als ein Foto-Historiker unserer Zeit zu sein“ – so Yoichi Okamoto, der zu Ende des Zweiten Weltkriegs als US-Militärfotograf nach Europa kam. Unter dem Titel „BILD MACHT POLITIK. Yoichi Okamoto. Ikone der Nachkriegsfotografie“ zeigt die Österreichische Nationalbibliothek derzeit eine großangelegte Ausstellung zum Werk des Fotografen.

Yoichi Okamoto: Lichtermeer beim Katholikentag auf dem Wiener Heldenplatz, 10.9.1952

MIT MOZART IN MANTUA

„Ich habe in meinem Leben von dieser Art nichts schöners gesehen“, meinte einst Leopold Mozart über das „Teatro Bibiena“ in Mantua. Seine Begeisterung lässt sich auch heutzutage nachvollziehen, ist doch das Gebäude eines der beeindruckendsten im Original erhaltenen historischen Theater Europas.

AUFGELESEN...

Links: Jean-Baptiste-Camille Corot, Lesende junge Frau, um 1868 (Courtesy National Gallery of Art, Washington). Rechts: Francesco Mazzola gen. Parmigianino, Bildnis eine Mannes mit Buch, 1525/1526 (Kunsthistorisches Museum Wien, ©KHM-Museumsverband)
Links: Jean-Baptiste-Camille Corot, Lesende junge Frau, um 1868 (Courtesy National Gallery of Art, Washington). Rechts: Francesco Mazzola gen. Parmigianino, Bildnis eine Mannes mit Buch, 1525/1526 (Kunsthistorisches Museum Wien, ©KHM-Museumsverband)

„Das Lesen ist für mich, wie ich glaube, lebensnotwendig: einmal, um geistiger Beschränktheit vorzubeugen; zweitens ist es notwendig, um kennenzulernen, was andere gefunden haben; drittens, um das Gefundene beurteilen und über das, was noch zu finden ist, nachdenken zu können. Das Lesen führt dem Geist neue Nahrung zu und erfrischt uns.“ Lucius Annaeus Seneca

BÜCHERLIEBE

Bücher über Bücher füllen schon Bibliotheken. Und doch begibt sich immer wieder jemand auf „Eine Bilderreise in die Welt des Lesens“ – ganz gemäß dem Untertitel des Bandes „Bücherliebe“ aus dem Münchner Kunth-Verlag. Diese Reise in die Welt des Lesens führt – oder besser: entführt – primär einmal in eine Bilderwelt.

Shakespeare and Company, Paris ©Picture Alliance Dumont Bildarchiv Frank Heuer Laif
Ausschnitt aus Gustav Klimts Porträt von Adele Bloch-Bauer,1907 (Neue Galerie, New York)

GUSTAV KLIMT INTERIEURS

Der Frage, für welches Umfeld Gustav Klimt seine Werke schuf, geht der renommierte Kunsthistoriker und Wien-um-1900-Experte Tobias G. Natter in einer neuen Publikation nach und hat dafür auch entsprechendes Fotomaterial ausfindig gemacht.

ES REGNET KATZEN, HUNDE UND SCHUSTERJUNGEN

Regenwetter: Es tröpfelt und nieselt, dann gießt es und schüttet – in Strömen, wie aus Eimern, Kübeln oder Schaffeln … und ob es nun Bindfäden regnet oder Schnürlregen gibt – auf jeden Fall findet sich fürs feuchte Wetter eine große Menge von verschiedenen Begriffen und sprachlichen Bildern.

DIE WIEDERKEHR DES FLANEURS

„Der Masse – und mit ihr lebt der Flaneur – sind die glänzenden, emaillierten Firmenschilder so gut und besser ein Wandschmuck wie im Salon dem Bürger ein Ölgemälde, Brandmauern ihr Schreibpult, Zeitungskioske ihre Bibliotheken, Briefkästen ihre Bronzen, Bänke ihr Boudoir und die Caféterrasse der Erker, von wo sie auf ihr Hauswesen herabsieht.“
Walter Benjamin, Die Wiederkehr des Flaneurs, in: Die literarische Welt, 1929/10

Fotos (© B. Denscher) aus dem Freilichtmuseum „Den Gamle By“ in Aarhus, Dänemark.

Lyonel Feininger, Schärenkreuzer, 1930, Privatsammlung, Courtesy Moeller Fine Art Projects | The Lyonel Feininger Project, New York – Berlin, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

LYONEL FEININGER IN FRANKFURT

Lyonel Feininger (1871–1956) ist einer  der  Meister der klassischen Moderne, seine Werke befinden sich in zahlreichen Museen und Sammlungen in Europa und den USA. Die Schirn Kunsthalle in Frankfurt zeigt nun die erste große Feininger-Retrospektive seit über 25 Jahren in Deutschland.

SEHENSWERT: OXFORD

Das südenglische Oxford ist weltweit bekannt für Bildung und Wissenschaft. Schon im 12. Jahrhundert hat sich die Stadt als ein intellektuelles Zentrum des Landes etabliert. Nicht weniger als 28 britische Prime Ministers und 55 Nobelpreisträger:innen haben hier studiert oder unterrichtet. Ein Spaziergang durch die Stadt gibt interessante Einblicke in die Geschichte der traditionsreichen Universität mit ihren insgesamt 39 Colleges. (Fotos: B. Denscher)

GABRIELE MÜNTER IN WIEN

Eine umfassende Ausstellung zum Werk der deutschen Malerin und Grafikerin Gabriele Münter (1877–1962) ist derzeit im Leopold Museum in Wien zu sehen. Das Anliegen der Schau ist es zu zeigen, dass Münter wesentlich mehr war als die „Frau an der Seite Kandinskys“ – nämlich, dass sie eine der bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Zeit war. „Manche ihrer Gemälde sind mit ihren signifikanten, auf Form und Farbe, Schlichtheit und Harmonie fokussierten Kompositionsschemata regelrechte Ikonen des deutschen Expressionismus,“ so der Direktor des Leopold Museums, Hans-Peter Wipplinger.

Abbildungen von links nach rechts: Bildnis Marianne von Werefkin, 1909. Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. Foto: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957. / Dame im Sessel, schreibend, 1929. Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München. Foto: Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München. / Bildnis einer jungen Dame mit großem Hut, 1909. Privatsammlung. Dauerleihgabe in The Courtauld, London. Foto: Private Collection. On long-term loan to The Courtauld, London/Bridgeman Images. Alle © Bildrecht, Wien 2023.

Gabriele Münter. Leopold Museum, Wien, bis 18. Februar 2024.

„Unerwartete Begegnung“ © Ekaterina Bee, Italien

WILDLIFE FOTOGRAFIEN DES JAHRES

Der Wettbewerb um den „Wildlife Photographer of the Year“ ist eine der renommiertesten Naturfotografie-Konkurrenzen der Welt. Vor wenigen Tagen wurden die diesjährigen Sieger:innen gekürt.

FRANS HALS IN LONDON

„Frans Hals malte Porträts, nichts, nichts, überhaupt nichts sonst. Aber das ist so viel wert wie Dantes Paradies und die Michelangelos und Raphaels und sogar die Griechen.“ Dieses Urteil von Vincent van Gogh über den niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts dient als Motto für die beeindruckende Frans Hals-Ausstellung, die derzeit in der Londoner „National Gallery“ zu sehen ist. Rund 50 der wichtigsten Werke von Hals werden dabei präsentiert, darunter ist auch, als Leihgabe aus dem Louvre, eines seiner wahrscheinlich berühmtesten Bilder, „Der Lautenspieler“, entstanden um 1623. (Fotos: B. Denscher)
Frans Hals. The National Gallery, London, bis 21. Januar 2024.

DAS LICHT VON TEMESWAR

„Lass dein Licht leuchten“ lautet das Motto, das Timișoara für seinen Status als Europäische Kulturhauptstadt 2023 wählte. Und es ist ein Motto, das für die drittgrößte Stadt Rumäniens, deren deutscher Name Temeswar lautet, perfekt passt. Denn dieses ganz besondere Licht fällt als erstes auf, wenn man über die Plätze, durch die Straßen und Gassen geht.

Die Themen der Flaneurin:

Foto oben (Header): Palmanova. Foto © B. Denscher